Wenn man an Reykjavik denkt, denkt man sicher nicht als erstes an Einkaufen oder gar an Vintage-Shopping. Aber dass die nördlichste Hauptstadt Europas auch da so einiges zu bieten hat, möchten wir in unserem heutigen Artikel zeigen. Der Artikel von mir ist Anfang diesen Jahres im Vintage Flaneur erschienen. Er passt aber gerade ganz wunderbar, da wie wieder in Island sind. Mehr dazu gibt es auf unserem Instagramaccount. Aber nun erst einmal viel Spaß beim Lesen
Wie vintage ist Reykjavik?
Ich persönlich mag es total, in fremden Ländern und Städten einkaufen zu gehen. Es macht Spaß, neue Läden zu entdecken oder auch Dinge, die man so zu Hause nicht bekommt und so ganz nebenbei erfährt man eine Menge über Land und Leute. Und so stürzen wir uns in Getümmel der Hauptstadt, in der knapp 40% der Einwohner – ca. 120.000 – Islands wohnen.
Das Gebiet mit den meisten Einkaufsmöglichkeiten in Reykjavik ist die Laugavegur und ihre kleinen Nebenstraßen – einmalig daran ist, dass es dort keine große Kette hingeschafft hat. Es ist so wohltuend, durch eine Innenstadt ohne McDonalds oder H&M und Zara zu laufen. Das versprüht ein einmaliges Feeling und schon dafür liebe ich Reykjavik. Jeder Laden lädt zum Entdecken ein und auch wenn es quantitativ nicht so viele Geschäfte gibt, ist die gebotene Qualität einmalig.
Cafe Mokka – Genuß im Retroambiente
Der Vintageausflug durch Reykjavik führt uns direkt in das kleine Cafe Mokka. Es ist ein ganz besonderes Highlight. An der Inneneinrichtung wurde seit Bestehen 1958 keine Veränderung vorgenommen.
Einzig die Bilder der Künstler an den Wänden sind aktuell und variieren. Hier gibt es herrlich duftende Waffeln und kleines Gebäck, das aussieht, als wäre es direkt den 50er Jahren entsprungen.
Eine wundervolle Pause und nun können wir auch den kleinen Anstieg zur Hallgrimskirkja in Angriff nehmen. Aber nicht, ohne einen Stopp bei 12Tonar gemacht zu haben, ein Plattenlabel mit bei dem viele isländische Bands ihre Platten verlegen und regelmäßig Konzerte im Laden stattfinden. Im Untergeschoß laden Sofas zum gemütlichen Musikhören ein.
Hallgrimskirkja – das höchste Gebäude in Reykjavik
Von fast überall in der Stadt kann man schon einen Blick auf den Turm Hallgrimskirkja erhaschen. Kein Wunder, denn die Kirche ist mit einer Höhe von 74,5 Meter nicht nur das höchste Gebäude der Stadt, auch der gut gewählte Standort auf dem Hügel lässt sie noch größer erscheinen. Der Bau begann erst im Jahr 1945 und wurde 1986 beendet.
Überall Vintageflair
Das kleine Cafe Loki ist in unmittelbarer Nähe ist sehr empfehlenswert. Es bietet zahlreiche isländische Spezialitäten. Aber da wir ja noch gut gestärkt vom Stopp im Cafe Mokka sind, geht es weiter Richtung Laugavegur, der größten Einkaufsstraße Reykjaviks und stehen direkt vor dem Discountmarkt Bonus – aber was hat das mit Vintage zu tun: Völlig unscheinbar im Untergeschoß öffnet sich eine wunderbare Welt für den gut gekleideten Herren – mein absoluter Lieblingsladen für Männersachen ist Herrafataverslun Kormáks og Skjaldar.
Hier findet der Mann was das Herz begehrt. Der Laden ist so liebenswert eingerichtet, dass man ihn auch gar nicht verlassen möchte. Die Auswahl ist überraschend groß. Angeschlossen ist ein Friseur und Barbershop, damit die Rundumbetreuung auch gesichert ist. Aber generell gibt es eine Reihe schicker Friseurläden und Barbershops. So auch direkt gegenüber das Hárskeri Almúgans.
Entlang der Laugavegur
Wenn wir auf der Laugavegur den Rückweg Richtung Innenstadt antreten, kommen wir rechts und links an zahlreichen lohnenswerten Geschäften vorbei – so an einem ganz in schwarz gehaltenen Concept Store für Innendekorationen oder dem wundervollen Vintagestore Nostalgica – wenn er auch der teuerste der vorgestellten Second Hand Läden in Reykjavik ist, findet man hier zahlreiche seltene Fundstücke und ein Blick in den Laden lohnt auf jeden Fall.
Ein weiterer traumhafter Laden ist Kronkron – der neben Designern wie Vivienne Westwood und Marc Jacobs auch eine eigene vintageinspirierte Kollektion führt – sowohl an Bekleidung, als auch an Schuhen.
Und schon stehen wir vor dem nächsten Second Hand Shop. Im Spuutnik ist zwar alles eher 80er Jahre geprägt aber auch dazwischen findet man immer wieder kleine Schmuckstücke aus früheren Jahrzehnten.
Weiter auf dem Weg die Laugavegur entlang ist ein wunderbarer Weihnachtsladen, der natürlich nicht unerwähnt bleiben darf. Das ganze Jahr über kann man zauberhaften Weihnachtsschmuck erwerben und sich die Nase an dem Schaufenster platt drücken.
Gleich daneben liegt der kleine Laden des Roten Kreuzes, der ein Muss bei jedem Besuch in Reykjavik ist. Die älteren Damen im Laden sind absolut liebenswert und ich bin noch nie ohne ein kleines Schnäppchen aus dem Laden gegangen – ja, auch in Island sind Schnäppchen möglich. Diesmal war es ein schicker Hut aus den 40er Jahren für knapp 12 €. Außerdem kommt das Geld einem guten Zweck zu Gute – da fällt das Einkaufen noch viel leichter.
Baktus, der Kater
Mein letzter Ladentipp ist das Gyllti Kötturinn. Nicht nur, dass er ein wundervoller Laden ist, das ist unbestritten – aber die eigentliche Attraktion ist Baktus, der Kater, manchmal streunt er durch die umliegende Gegend aber meistens liegt er einfach nur faul im Laden und genießt die Aufmerksamkeit, die ihm zu Teil wird.
Ein Flohmarkt, ein Fischmarkt, ein Süßigkeitenparadies und ein Cafe
Am Wochenende ist der kleine Flohmarkt Kolaportið der Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen gleichermaßen. Flohmarkt trifft eigentlich die Bezeichnung nicht ganz, denn neben alten Büchern und Klamottenständen findet man eine große Auswahl an frischem und preiswerten Fisch – auch die gewöhnungsbedürftige und streng riechende Fischspezialität Hárkarl –fermentierter Hai- kann man hier in kleinen Probierpackungen erwerben. Die Reykjaviker decken sich auf dem Markt mit Süßigkeiten – vor allem Lakritze – ein und es gibt ein absolut liebenswertes Cafe mit den besten Fischschnitten, gigantischer Krabbentorte und natürlich auch Süßes, wie die Baisertorte.
Zum Abschluss ein Buchtipp
Wer nach meinem Tagesausflug in die Vintagewelt Reykjaviks noch mehr Lust auf Island bekommen hat, dem sei das Buch von Marco Asbach empfohlen. „111 Gründe Island zu lieben“ ist mehr als ein Reiseführer. Es ist ein wunderbares Buch, das von seinen beeindruckenden Schilderungen und seiner lebendigen Sprache lebt.
Selbst wenn man schon mehrfach in Island war, hält es immer noch Neuigkeiten und Überraschungen bereit. Empfehlen möchte ich außerdem den Blog von Marco Asbach – Zauber des Nordens – auch hier erhält der geneigte Leser zahlreiche Tipps für die kleine Insel im hohen Norden und kann sich bei den beeindruckenden Bildern einen Vorgeschmack auf Island zu holen.
Nun bleibt mir nur noch, viel Spaß beim Erkunden zu wünschen.
Meine Accessoires aus Spitze finden sie im Online-Shop.
- Armband Viviana
- Collier Viviana
- Ohrringe Viviana – lang
- Die Farbe ist jeweils bordeaux
Ach, da geht mir das Herz auf. Ich geh‘ selten durch Städte mit den Blick fürs shoppen, umso schöner fand ich es diesen Blogpost zu lesen.
LG, nosssy
Dankeschön für die lieben Worte. Ja, gerade in Reykjavik macht es wirklich Spaß, durch die Geschäfte zu schlendern, weil sie so ein individuelles Angebot haben.
Liebe Grüße
Manja