Die Modemessen sind alle halben Jahre quasi ein Pflichttermin in meinem Kalender. Ich fahre nach Berlin, nach München zur Stoffmesse aber bei der Quarter-Fashion der Mitteldeutschen Mode Messe in Leipzig war ich noch nie.
Wie sträflich und wie passend, dass die Messe in diesem Jahr auch Blogger eingeladen hat. So nahmen wir die Einladung dankend an und machten uns auf den Weg. Von unseren Entdeckungen besonders beim Trendthema Stickerei berichten wir im heutigen Blogbeitrag.
Auf zur Modemesse
Die Mitteldeutsche Mode Messe findet auf dem Gelände des MMC Mitteldeutsches Mode Center in Schkeuditz vor den Toren Leipzigs statt. Schon bei der Ankunft war ich überrascht. Der Parkplatz war sehr gut gefüllt und das nicht nur mit Kennzeichen aus der Umgebung. Das Einzugsgebiet reichte von Bayern bis Mecklenburg-Vorpommern und bis nach Niedersachsen. Ich hätte es eher regionaler vermutet. Auch beim ersten Blick in die Gebäude war ich überrascht, denn es gab einen Mix aus zwei Hallen und einem Hauptgebäude, in dem es eine repräsentative Galahalle und mehrere Showrooms gab. Die Showrooms sind entweder dauerhaft oder nur für die Zeit der Messe angemietet und wie kleine Läden gestaltet.
Und zugegebenermaßen war ich von der Menge der Showrooms – immerhin 180 auf 4 Etagen – auch ein wenig überfordert. Zum einen ist die Hemmschwelle größer, hineinzutreten und zum anderen lässt sich die präsentierte Kollektion nicht immer auf Anhieb überblicken. Damit wird das Entdecken, wenn man ganz neu hier ist, erschwert. So haben wir uns weitestgehend auf die Modenschau und die offenen Hallenkonzepte konzentriert, denn auch hier gab es genug zu sehen. Uns interessierte natürlich besonders, ob sich der Trend der Stickerei in der Mode weiter durchsetzt.
Fast direkt nach unserer Ankunft begann die zweite Modenschau des Tages. Die ausstellenden Labels haben hier die Möglichkeit, ausgewählte Stücke dem interessierten Publikum zu präsentieren und so auf sich aufmerksam zu machen.
Mode trifft Malerei
Eine Marke, die uns bei der Modenschau mit wunderbaren Mustern und hochwertigen Stickereien absolut begeistert hat, war Aventure des Toiles – eine Marke aus Frankreich.
Kein Wunder, dass dies auch unsere erster Anlaufpunkt nach der Modenschau war, denn wir wollten mehr erfahren über die außergewöhnlichen Stücke: Der Stand überrascht mit einer Kombination aus Bildern und den Kollektionsstücken. Denn das ist auch das Konzept hinter der Kollektion.
Aventure des Toiles ist ein Zusammenspiel von Malerei und Mode. In jeder Saison entstehen sechs Bilder von unterschiedlichen Künstlern.
Diese Bilder fließen dann in die Kollektion ein und es entstehen pro Saison sechs Linien analog der Bilder. Bilder und Kleidung gehen eine wunderbare Fusion ein. Die Bilder werden nicht komplett übernommen sondern harmonisch abgestimmt. Mal finden sich größere Ausschnitte vom Bild, mal nur ein Blatt.
Schöne, effektvoll eingesetzte Stickerei und hochwertige Drucke zeichnen die Kollektion aus, die hauptsächlich in Frankreich und Portugal gefertigt wird. Mich überzeugt die hochwertige Verarbeitung und der innovative Ansatz sehr. Übrigens: natürlich können auch die Bilder erworben werden.
Blumige Stickerei trifft abwechslungsreichen Businesschic
Unsere nächste Entdeckung ist Summum aus den Niederlanden. Das Label wurde 1998 von Jos und Jorien Wijker gegründet und sie beschreiben die Mode selbst als Amsterdamer Nüchternheit mit internationalem Flair. Aber ich finde, dass das der Kollektion nicht wirklich gerecht wird.
Uns erwartet eine Kollektion, die alles andere als nüchtern ist. Sie bietet einen abwechslungsreichen Businesschic, der zwar eher in gedeckten Farben gehalten ist, aber immer wieder gezielte Farbakzente setzt.
Die Kollektion spielt mit unterschiedlichen Elementen. Mal brav, mal verspielt, mal folkloristisch angehaucht, wie das schwarze Kleid mit der großen Blumenstickerei, das mir ganz besonders gefallen hat. Die Kollektion bietet eine elegante, stilvolle Kollektion, die aber gleichzeitig auch alltagstauglich ist. Verschiedene Stoffe und Farben werden immer wieder neu miteinander kombiniert.
Zahlreiche Stickereien veredeln die Stoffe, gerade auch dort, wo man es am wenigstens erwartet. Bestickte Winterjacken finden sich hier ebenso, wie schwarz bestickte Karomuster, die damit einen tollen femininen Touch bekommen. Entstanden ist eine sehr weibliche Kollektion aus den Niederlanden, die mich besonders durch die gestickten Akzente sehr überzeugt.
Eleganz trifft Tradition
Auch das letzte Label in unserem Beitrag haben wir bei der Modenschau entdeckt. Select! by Hermann Lange fiel uns gleich ins Auge. Die hochwertige Verarbeitung fällt schon direkt am Laufsteg sehr positiv auf und das wollen wir uns natürlich auch direkt aus der Nähe ansehen.
Hermann Lange hat seinen Sitz schon seit über 75 Jahren in Bielefeld und damit zählt das Familienunternehmen zu den ältesten deutschen Modeunternehmen. Seit einigen Jahren hat man sich auf elegante und festliche Kleidung spezialisiert. Die Direktricen entwickeln am Standort Bielefeld eine elegante und stilvolle Kollektion, die nicht nur für den Abend geeignet ist. Mit Select! wurde eine jüngere Linie etabliert, die sehr businesstauglich ist. Die Kollektion ist edel in gedeckten Farben gehalten, die immer wieder durch Farbakzente aufgelockert werden.
Natürlich darf bei einer so edlen und eleganten Kollektion auch die Stickerei nicht fehlen. Besonders in Auge gefallen ist mit ein Kleid und ein Jäckchen mit den aufgestickten Applikationen, die Ton in Ton schwarz gehalten sind. So ergibt sich eine edle Kombination, die mich sehr begeistert hat. Auf jeden Fall ist die Kollektion sehr zeitlos und durch die große Kombinationsmöglichkeit und gute Verarbeitung nicht nur für eine Saison gedacht.
Sehr schön ist, dass die Kollektion auch in großen Größen erhältlich ist. Gefertigt wird ausschließlich in Europa – in Polen. Ich finde es sehr schön, wenn Unternehmen nicht außerhalb Europas produzieren und somit die Tradition der Textilindustrie aufrechterhalten.
Shop local!
Liebe Leser, ich hoffe Ihnen haben unsere drei Highlight der Mitteldeutschen Mode Messe in Leipzig genauso gefallen wie uns. Wir waren überrascht vom vielfältigen Angebot auf der Messe, deren Zielgruppe die kleinen, privat geführten Modeläden in den Innenstädten sind. Damit diese uns noch lange erhalten bleiben, gehen Sie doch auch wieder in ihrer Stadt einkaufen und unterstützen die lokalen Händler vor Ort. Hier kauft sich viel besser als anonym im Internet und nur dort gibt es auch wirklich noch Beratung und ein Einkaufserlebnis.
Noch mehr über die Mitteldeutsche Mode Messe
Im Blog Mary Loves beschreibt Maria ihre Eindrücke vom Tag auf der Messe. Viel Spaß beim Lesen.
Noch mehr Stickerei in der Mode
- Sleeping Gypsy – ein ukrainisches Label verbindet Stickerei mit Tradition
PS: Ich danke der Messe für die Einladung. Ich habe keine Bezahlung für den Artikel erhalten und meine Meinung wurde auch nicht beeinflusst.
Sehr interessanter Post!
Liebe Grüße aus St Ulrich Gröden
Dankeschön!
PS: tolles Hotel :-)
Liebe Manja,
ein paar tolle Eindrücke zeigst du hier. Schade, dass wir uns nicht getroffen haben. Beim nächsten Mal vielleicht. :-)
Vielen lieben Dank auch noch für die Verlinkung!
Liebe Grüße,
Maria
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