Weihnachten ist die Zeit der Lieder – in vielen Familien ist auch heute noch das gemeinsame Singen der Weihnachtslieder eine schöne Tradition. Deshalb versteckt sich hinter unserem heutigen Türchen ein Weihnachtslied.
Die Entstehung der Weihnachtslieder
Weihnachtslieder kennt man schon im Mittelalter. Sie waren ein Teil der kirchlichen Lithurgie und wurden entweder in Latein oder in einer deutsch-lateinischen Mischform gesungen Das Singen von Weihnachtsliedern mit deutschsprachigen Texten haben wir weitestgehend Martin Luther zu verdanken, der eine Reihe von bestehenden Liedern für die Gottesdienste ins Deutsche übertrug. Schon zu dieser Zeit wurden volkstümliche Weisen mit kirchlichen Weihnachtstexten versehen.
Aber erst im 18. Jahrhundert hielten die Weihnachtslieder Einzug und die gute Stube des Bürgertums. Eine Blütezeit war dann das 19. Jahrhundert. Von der Hochzeit deuten auch die zahlreichen Lieder, die in dieser Zeit entstanden. So auch Süßer die Glocken nie klingen.
Zur Melodie des thüringischen Volksliedes „Seht, wie die Sonne dort sinkt“ entstand durch den deutschen Theologen und Pädagogen Friedrich Wilhelm Kritzinger der Text „Süßer die Glocken nie klingen“.
Die Glocke steht in der weihnachtlichen Bildsprache als ein Symbol für die Sehnsucht nach Frieden und Freude – die Glocken rufen, jubeln und erinnern. Die Glocken erklingen auch in der Weihnachtsnacht und verkünden Christi Geburt und laden zum Mitfeiern in der Christmette ein. So sind die Glocken zu Symbol der Weihnachtsfreude geworden und haben nicht nur Einzug in die Weihnachtsdekoration gehalten, sondern sind auch aus dem Liedgut nicht mehr wegzudenken.
Süßer die Glocken nie klingen
1.
Süßer die Glocken nie klingen als zu der Weihnachtszeit;
’s ist, als ob Engelein singen wieder von Frieden und Freud,
wie sie gesungen in seliger Nacht, wie sie gesungen in seliger Nacht.
Glocken mit heiligem Klang, klinget die Erde entlang!
2.
O, wenn die Glocken erklingen, schnell sie das Christkindlein hört,
tut sich vom Himmel dann schwingen eilig hernieder zur Erd,
segnet den Vater, die Mutter, das Kind, segnet den Vater, die Mutter, das Kind.
Glocken mit heiligem Klang, klinget die Erde entlang!
3.
Klinget mit lieblichem Schalle über die Meere noch weit,
dass sich erfreuen doch alle seliger Weihnachtszeit.
Alle aufjauchzen mit herrlichem Klang, alle aufjauchzen mit herrlichem Klang.
Glocken mit heiligem Klang, klinget die Erde entlang!
