An was denken Sie, wenn von Afrika die Rede ist? Eine Hochburg der Kulturen, ein Schlachtfeld grausamer Auseinandersetzungen, große Reichtümer durch Bodenschätze, unvorstellbare Armut – sicherlich würden Sie nicht an Spitze für Afrika denken …
Aber gerade in Nigeria gibt es einen riesigen Markt für Spitze. Spitze ist ein Prestigeprodukt, wenn auch nur für eine schmale reiche Oberschicht.
Sich traditionell (also nicht westlich) zu kleiden, spielt für viele Nigerianer immer noch eine große Rolle, es ist eine Möglichkeit, sich von anderen abzuheben und Wohlstand zu demonstrieren. Zwar ist natürlich auch an Nigeria der Trend zu Freizeitbekleidung nicht vorbeigegangen, doch gerade zu Festen oder an Feiertagen ist der Wunsch nach traditioneller Kleidung groß. Es ist nicht ungewöhnlich, bei einem festlichen Anlass alle Besucher im selben Stoff zu sehen, denn dadurch drückt man ein gewisses Solidaritätsgefühl aus.
Spitze findet nicht nur in der traditionellen Bekleidung Verwendung. So gibt es in Nigeria auch eine Reihe von Designern, die sich in ihren aktuellen Kollektionen mit dem Thema Spitze befassen und hier den Spagat zwischen Moderne und Tradition perfekt meistern. So zum Beispiel Ituen Basi, nhn Couture und Frank Osodi (House of Bunor)dessen Sachen mir besonders gefallen, auch wenn sie zugegebenermaßen leider nicht mit unsere Stickerei sind.
Die farbenfrohen Textilien sind oft reich bestickt. Afrikanische Muster haben eine eigene Muster- und Farbkultur, die sich ebenfalls in den reichhaltigen Spitzenmotiven wiederfindet. Großflächige Blütenmotive finden sich hier genauso wie geometrische Motive. So wurden in unserem Haus eine Reihe von Motiven entworfen, die die nigerianischen Vorstellungen berücksichtigen und dem Wunsch nach einzigartigen Produkten von hoher Qualität gerecht werden. Auf unserer Pinterest-Seite erhalten Sie einen kleinen Einblick in die nigerianische Spitzenwelt.
Einige Entwürfe für den nigerianischen Markt der Modespitze Plauen:
Und dass der Trend zu afrikanischen Mustern auch langsam nach Europa kommt, sieht man an der aktuellen Kollektion von Lena Hoschek, die mit „Hot Mama Africa“ das Thema europäisch interpretiert und farbenfrohe und bestickte Stoffe präsentiert.