Sommerzeit ist Reisezeit. Passend dazu nehmen wir Sie heute mit nach Hamburg. Denn Hamburg ist immer eine Reise wert und ist perfekt für einen kurzen Wochenendausflug.
Hamburg, meine Perle
Hamburg hat ein ganz besonderes Flair und ganz unterschiedliche Seiten. Vom mondänen Blankenese, der neuen Hafencity, dem Schanzenviertel und dem Karoviertel, mit seinen kleinen Läden und Kneipen – Hamburg bietet für jeden etwas und es gibt immer Neues zu entdecken. Und da es genug Reiseführer über die schöne Stadt an der Elbe gibt, beschränke ich mich auf fünf Highlights.
Die Spiegelkantine
Das Museum für Kunst und Gewerbe direkt am Bahnhof ist immer wieder einen Besuch wert, zum einen finden hier hervorragende Sonderausstellungen, wie zum Beispiel die Fast Fashion – Ausstellung statt, aber auch die Dauerausstellung ist ganz fantastisch. Zur Dauerausstellung ist 2012 ein ganz besonderer Raum hinzugekommen: Die Spiegelkantine. Wenn Sie nun an einen alten Spiegelsaal denken, liegen vollkommen falsch. Mit Spiegel ist der Verlag gemeint.
1969 zog der Spiegel-Verlag in ein neues Gebäude an die Brandstwiete. Da man am äußeren des Gebäudes nichts mehr ändern konnte, wollte der Spiegel-Verlag wenigstens eine außergewöhnliche Innengestaltung. Damit wurde der renommierte Designer Verner Panton beauftragt. Bekannt war er für die psychedelische Gestaltung der Innenräume, aber auch für den nach ihm benannten Stuhl: den Panton Chair.
Er schuf für den Spiegel-Verlag nicht einfach einen Raum – sondern eine Rauminstallation, deren Form- und Farbgebung dem damaligen Zeitgeist entsprach. Es ist ein Ensemble aus drei Räumen, das im Rahmen des Umzuges des Verlages in die Hafencity dem MKG zum Geschenk gemacht wurde. Es ist erstaunlich, dass trotz des teilweisen Rückbaus ab den 80er Jahren, weitgehend alles erhalten ist.
Panton schuf einen orangefarbenen, einen roten und einen violetten Speiseraum, sowie eine Snackbar. Möbel, Lampen, vorhänge aber auch die Wand- und Deckengestaltung sind perfekt aufeinander abgestimmt und bilden eine Einheit.
Ich finde den Raum unwahrscheinlich faszinierend. Auch wenn ich mich frage, ob bei der Farbenwucht das Essen geschmeckt hat. Nichtsdestotrotz finde ich es wunderbar, dass dieses Stück Zeitgeschichte erhalten geblieben ist. Es ist in seiner Art sehr einzigartig.
Der Aussichtsturm in der Hafencity
Im alten Hafengebiet hinter der Speicherstadt entsteht Hamburgs großer neuer Stadtbezirk. Und um der Stadt auch von oben beim Wachsen zuschauen zu können, gibt es einen Aussichtsturm, der an wechselnden Orten steht. Farblich passt er mit seinem knalligen Orange sehr gut zur Spiegelkantine. Der Turm erinnert an ein Periskop, das aus der Baulandschaft nach oben ragt.
Sowohl der Blick auf die Baulandschaft als auch der 13 Meter hohe Stahlkoloss sind sehr spektakulär.
Windschiefes Häuschen mit Geschichte
Die Oberhafenkantine in der Stockmeyerstraße ist ein ganz besonderer Imbiss. Das kleine Haus wurde 1925 als Kaffeeklappe erbaut – hier konnten die Hafenarbeiter Kaffee und Frikadellen bekommen.
Nach mehrere Sturmfluten und Hochwasser hat das Häuschen ein wenig Schlagseite bekommen und versprüht auch gerade deshalb eine Menge Scharm.
Von ehemals über 20 Kaffeeklappen ist es die einzige, die überlebt hat. Und das nicht zuletzt wegen Anita. Anita Haendel war die Tochter des ersten Wirts der Oberhafenkantine Hermann Sparr, der das Häuschen auch erbauen ließ. Zur Unterstützung in der Küche nahm er seine 12jährige Tochter Anita von der Schule. Und daraus wurden 72 Jahre. Anita Haendel starb 1997 und stand bis zum Schluss selbst in Küche, jeden Tag.
Heute laden verschiedene regionale Spezialitäten zum Probieren ein und das im Sommer auch im Freien.
Immer der Elbe entlang
Städte mit viel Wasser haben immer einen ganz besonderen Reiz. Es geht doch nichts über eine Fahrt mit einem Boot oder einem Spaziergang am Wasser.
Im Hamburg kann man beides ganz wunderbar verbinden. Und das auch noch recht preisgünstig. Die Hafenfähren können mit den ganz normalen Karten des Verkehrsverbundes genutzt werden. Wenn man sich zum Beispiel ein Tagesticket für den HVV kauft, sind auch die Fähren mit enthalten.
So kann man bequem an den Landungsbrücken in die Linie 62 nach Finkenwerder einsteigen. Sie fährt Richtung Altona vorbei an der Fischauktionshalle nach Övelgönne zum Museumshafen dann nach Finkenwerder und von dort die Strecke wieder zurück.
Im Prinzip kann man auch immer hin und zurück fahren. Aber wir steigen auf der Rückfahrt am Museumshafen aus, genießen die maritime Atmosphäre und machen im Cafe eine kurze Pause.
Frisch gestärkt geht es nun immer an der Elbe entlang zurück zu den Landungsbrücken. Der Weg führt vorbei an spektakulären Neubauten mit Blick auf die Werften auf der anderen Seite der Elbe.
Fritz im Pyjama
Nein, jetzt kommen keine Schlafanzugbilder meines Freundes, sondern mein ultimativer Hoteltipp für Hamburg.
Fritz im Pyjama ist kleines feines Boutiquehotel direkt an der S-Bahnstation Sternschanze. Also ganz zentral gelegen und sehr gut erreichbar. Hinter einem kleinen sehr schicken Hoteleingang eröffnet sich dem Gast eine wunderbare stilvolle Retrowelt. In der ersten Etage eines Jugendstilhauses befinden sich 17 ganz unterschiedlich gestaltete Zimmer, die aber alle der Zeit entrückt wirken und ein Flair der 60er versprühen – farbenfroh, aber nicht kitschig.
In den Zimmern vereinen sich Retroklassiker und moderne Elemente. Alles ist wahnsinnig liebevoll eingerichtet und lässt mein kleines Retroherz hüpfen. Von der schmucken Lounge im Flur über die tollen Tapeten bis hin zur Sammeltasse ist alles sehr stimmig und lädt zum Verweilen ein. Eigentlich hätte ich den Tag auch im Hotel verbringen können – aber wir wollten ja weiter. Beim nächsten Ausflug nach Hamburg kommen wir wieder, ganz bestimmt!
Transparenzhinweis: Alles selbst bezahlt und der Artikel entstand aus Liebe zu Hamburg.
Ohhhh Hamburg!!! Und was für ein tolles Hotel … noch ein Grund mehr, mal wieder hinzufahren.
Danke für den Tipp <3
Aber gerne doch :-)