Wer uns auf Instagram folgt, weiß schon, dass wir unseren Urlaub auf den Spuren der belgischen und französischen Spitze verbracht haben und natürlich möchten wir Sie an unseren Entdeckungen teilhaben lassen.
Wir beginnen mit der Ausstellung über Hubert de Givenchy, die noch bis 31.12.2017 im Museum Cite de la dentelle et de la mode – dem Spitzenmuseum von Calais – zu sehen ist.
Auf nach Calais in die Stadt der Spitze
Als ich in meinem Umfeld von unseren Reiseplänen nach Belgien und Nordfrankreich berichtet habe, bin ich nicht gerade auf Verständnis gestoßen. Für viele ist Calais die Stadt, durch die man fährt, um nach England zu gelangen.
Aber Calais hat weit mehr zu bieten. Es ist die Stadt der Spitze. Sie war und ist das Zentrum der französischen Spitzenproduktion. Ein sehr sehenswertes Museum widmet sich der Spitzentradition und stellt in wechselnden Ausstellungen Modedesigner vor, die sich der Spitze verschrieben haben.
[Mehr über die Dauerausstellung im Spitzen-Museum in Calais findet sich im Beitrag – Cite-de-la-Dentelle-et-de-la-Mode.]
Ausstellung über das Lebenswerk von Hubert de Givenchy
Der Spitze verschrieben – so auch im Falle von Hubert de Givenchy. Spitze war für ihn eines der bevorzugten Materialien. Sie ist elegant und das perfekte Material, um Frauen zu verschönern und sie attraktiv wirken zu lassen, in Szene zu setzen, sagte Givenchy bei der Eröffnung der Ausstellung.
Ja, Givenchy ist einer der letzten noch lebenden großen Designer einer großen Ära, die in den 50er Jahren begann. Aber er war nicht nur zur Eröffnung anwesend, er hat die Ausstellung, die sein ganzes Lebenswerk abbildet, auch selbst mit kuratiert.
Audrey Hepburn und Givenchy
In der Ausstellung gibt es 80 Ensembles zu bewundern und natürlich liegt dabei ein besonderer Fokus auch auf den berühmten Frauen, die seine Kleider trugen. Ganz vorn natürlich Audrey Hepburn, mit der ihn eine 40jährige Freundschaft verband.
Alles fing mit dem Film Sabrina an, für den Audrey Hepburn ihre Kleider aus der vorherigen Kollektion wählte. Es begann sodann eine langjährige Zusammenarbeit. Und wer kennt nicht die Szene, in der Holly Golightly im langen schwarzen Abendkleid vor Tiffany’s steht. Auch das Kleid ist natürlich von Givenchy und in der Ausstellung zu sehen.
Das schwarze Spitzenkleid und die Spitzen-Maske für den Film „Wie klaut man eine Million“ haben Givenchy und Hepburn zusammen entworfen.
Spitze und mehr
Vor all diesen ikonischen Kleidern kann man ganz unmittelbar stehen. Mich hat dabei besonders beeindruckt, wie nah man in der Ausstellung diesen Kleidern kommt.
So kann man die Details bewusster wahrnehmen, wie zum Beispiel die gestickten Blumen auf einem in Gold schimmernden Satinkleid von Jackie Kennedy oder man erkennt, wo die Spitzenteile fein säuberlich aneinander gesetzt sind, wie an dem Ballkleid, dass er für Capucine fertigte.
Noch näher kommt man den Kleidern an den Stellen der Ausstellung, wo man davor platzierte Stoffproben direkt anfassen darf, mit denen Givenchy gearbeitet hat. Auch an seinen Parfüms kann man schnuppern. So auch am Parfum L’Interdit, das er für Audrey Hepburn kreiert hat.
Die Ausstellung widmet sich allen Schaffensperioden Givenchys: Von der „Bettina-Bluse“ mit Puffärmeln und Lochstickerei aus der ersten Kollektion 1952 bis hin zu den üppigen Kollektionen der 80er/90er.
Den Höhepunkt bilden einmal mehr die Träume in weiß aus edlem Satin, Seide und natürlich auch ganz viel Spitze.
Fazit
Eine wundervolle Ausstellung die für alle, die sich für Mode interessieren, ein absolutes Muss ist. Bis zum 31.12.2017 haben Sie noch Zeit, nach Calais zu fahren. Mit etwas Glück ist diese Ausstellung aber auch später noch einmal in einer anderen europäischen Stadt zu sehen, vor Calais war sie 2016 in Den Haag zu Gast.
Alle Informationen finden Sie auf der Homepage des Museum Cite de la dentelle et de la mode
Nachtrag: Hubert de Givenchy verstarb am 10.03.2018 im Alter von 91 Jahren
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Schöner Artikel, Ausstellung leider verpasst Schöne Ausstellung über Givenchy, hätte ich mir auch gerne angesehen
Vielen Dank für den tollen Artikel – Givenchy ist und bleibt einfach „spitze“;) In Calais muss ich auch noch einmal einen Stopp machen! Zu Givenchy habe ich einen guten Artikel über Markenursprung – und -aussprache (!) gefunden. Hört man ja doch häufiger auch mal falsch: http://eu-joy.com/givenchy-aussprache-und-geschichte-der-franzoesischen-luxusmarke/
Dankeschön! Oh ja, Calais lohnt sich wirklich und wenn du nach Calais fährst, kannst du auch noch einen Stopp in Caudry einlegen – dazu gibt es auch bald einen neuen Artikel. Auch dort ist ein Spitzenmuseum :-)
Und vielen Dank für den Link zu deinem Artikel. Sehr schöner Blog, ich habe auch gleich noch ein bisschen gestöbert :-)
Liebe Grüße