In unserem heutigen Blogbeitrag nehmen wir sie mit in kleine beschauliche Eibenstock. Die Stadt, die an der Grenze zwischen Erzgebirge und Vogtland liegt, ist bekannt für seien vielfältige Stickerei. Diesem Handwerkszweig wurde hier mit dem Stickereimuseum Eibenstock ein Denkmal gesetzt. Was es dort alles zu entdecken gibt, erfahren Sie im Blogpost.
Eibenstock – das Zentrum der Stickerei im Erzgebirge
Eibenstock gilt als eines der großen Zentren für Stickerei im Erzgebirge. Die Stickereien aus Eibenstock waren selbst in Amerika so begehrt, dass die USA von 1891 bis 1908 in der kleinen Stadt im Erzgebirge ein eigenes Konsulat zur Pflege der Geschäftsbeziehungen unterhielt.
Wie alles begann?
Alles begann im Jahr 1775 mit Clara Angermann. Sie brachte die Kunst des Tambourieren nach Eibenstock. Tambourieren ist eine Form Kunststickerei, die mit einer Häkelnadel ausgeführt wird. Es wird eine Art Luftmaschenkette auf das Gewebe gestickt. Es ist eine einfache, aber wirkungsvolle Technik des Verzierens. Clara Angermann brachte diese Stickart den Frauen in Eibenstock bei und schuf damit die Grundlage eines wichtigen Wirtschaftszweiges der Region.
1858 hielt die erste Stickmaschine Einzug und die Stickereibranche konnte weiter wachsen. Nach dem ersten Weltkrieg erlitt die Stickereiindustrie einen großen Einbruch und obwohl sie sich nach dem zweiten Weltkrieg wieder etablieren konnte, wuchs sie nie wieder auf die einstige Größe an.
Was gibt es im Stickereimuseum Eibenstock zu entdecken?
Seit 1997 erinnert das Stickereimuseum an die große Zeit der Stickerei in Eibenstock. Es gibt zahlreiche Stickmaschinen und Stickereien zu bewundern. Die Maschinen sind voll funktionsfähig und können auf Wunsch vorgeführt werden.
Besonders beeindruckend ist der „Schwarze Riese“ – eine Handstickmaschine aus dem Jahr 1860.
Sie ist ein besonders seltenes Stück, denn sie ist eine der ältesten Maschinen, die in der Textilmaschinenfabrik Kappel in Chemnitz hergestellt wurde. Auf dieser Maschine wurden die typischen bunten Blumenmuster auf schwarzen Stoff gestickt, der später zu Taschen, Etuis, aber auch Puderdosen verarbeitet wurde.
Muster, Materialien und Arbeitsmitttel geben einen lebendigen Einblick in die Stickerei. Im Museum in Eibenstock kann man zahlreiche filigrane Kunstwerke mit Tambourier-, Perlen- oder Flitterstickereien aus verschiedenen Epochen bestaunen.
Ergänzt wird die Ausstellung im Obergeschoss mit Exponaten zur Stadtgeschichte sowie einer der größten Privatsammlungen erzgebirgischer Volkskunst.
Stickerei Funke
In unmittelbarer Nähe zum Museum befindet sich die Stickerei Funke, die Anfang des 20. Jahrhundert in Eibenstock gegründet wurde und noch bis heute Stickereien und Plauener Spitze (eine gestickte Spitze) produziert.
Zum Tag des traditionellen Handwerks, der jeweils im Oktober stattfindet, bietet sich die Gelegenheit zur Besichtigung der Firma Funke. Heute wird hier auf Großkopfstickmaschinen ein umfangreiches Sortiment produziert, von dem Sie sich gleich im angeschlossenen Werksverkauf überzeugen können. Übrigens, während die Frauen sich den gestickten Decken widmen, gibt es für die technikinteressierten Männer einen schönen Ausgleich. In dem kleinen Oldtimermuseum im Erdgeschoss der Stickerei Funke gibt es DDR-Oldtimer von 1950-1980 zu bestaunen.
Wo?
- Stickereimuseum Eibenstock
- Bürgermeister-Hesse-Straße 7, 08309 Eibenstock
- Öffnungszeiten finden Sie auf der Homepage des Museums
Weitere Museen, die sich mit Spitzen und Stickereien beschäftigen, finden Sie hier
- Schaustickerei in Plauen
- Spitzenmuseum in Plauen
- Spitzenmuseum in Calais
- Spitzenmuseum in Caudry
- Textilmuseum St. Gallen
Transparenzhinweis: Wir haben unseren Eintritt selbst bezahlt und der Bericht stellt natürlich unsere Meinung dar.