Heute dreht sich im Blog alles um Leipziger Lieblingsorte. Als Anja vom Blog Schönes + Leben fragte, ob ich Lust habe, bei ihrem Leipzig-Blogevent dabei zu sein, habe ich sofort zugesagt, denn auch wenn auf meinem Ausweis Plauen steht, bin ich doch die Woche über in Leipzig und ich verbringe meine Zeit sehr gern auch hier und komme von der Stadt einfach nicht los. Ich hoffe, meine Leipziger Lieblingsmischung gefällt ihnen auch.
Leipziger Lieblingsorte
Es ist mir gar nicht so leicht gefallen, fünf Orte zu nennen. Meine Liste der Leipziger Lieblingsorte hat sich während des Schreibens des Artikels mehrfach geändert. Ich hatte bis zu 20 Orte auf meiner Liste. Aber hier kommt nun meine ganz persönliche Auswahl von fünf schönen Orten in Leipzig.
Die Bibliothek der Bibliotheken – die Deutsche Bücherei
Genau genommen ist heißt die Deutsche Bücherei nicht mehr Deutsche Bücherei sondern Deutsche Nationalbibliothek. Im Leipziger Sprachgebrauch ist es aber immer noch die Deutsche Bücherei. Nahezu jedes in Deutschland veröffentliche Buch ist hier vorrätig und kann vor Ort gelesen werden.
Und das in einer einmaligen Atmosphäre, besonders der alte Jugendstilsaal verströmt ein tolles Flair. Wer nicht zum Arbeiten in die Deutsche Bücherei kommt, kann einen Einblick bei einer Führung bekommen. Auch das Deutsche Buch- und Schriftmuseum ist einen Besuch wert.
Die Deutsche Bücherei wurde in den Jahren 1914-16 erbaut. Schon beim Bau sah man aufgrund der immer weiter ansteigenden Anzahl an Büchern die Notwendigkeit, alle 20 Jahre einen Erweiterungsbau errichten zu müssen. Bislang wurden vier Erweiterungen vorgenommen, darunter Ende der 70er Jahre der siloartige Magazinturm, in dem sagenhafte fünf Millionen Bücher Platz finden und der letzte Neubau, der 2011 eröffnet wurde. Ich bin schon auf den nächsten Bau gespannt, denn eigentlich ist jetzt schon wieder viel zu wenig Platz.
Grassimuseum
Benannt wurde das Grassimuseum nach einem Leipziger Kaufmann italienischer Herkunft – Franz Dominic Grassi. Er vererbte der Stadt Leipzig ein Vermögen von über zwei Mio Mark, mit denen zahlreiche Bauvorhaben in der Stadt ermöglicht wurden. So entstand ihm zu Ehren auch das Grassimuseum (heute Stadtbibliothek). Aber schon bald war das Museum zu klein und man brauchte einen Neubau. So entstand 1925 bis 1929 das heutige Grassimuseum in Leipzig am Johannisplatz.
Der im Stil der Neuen Sachlichkeit und des Art Deco gehaltene Bau war einer der ganz wenigen Museumsneubauten zu Zeiten der Weimarer Republik. Heute beherbergt das Grassimuseum das Museum für Völkerkunde, das Musikinstrumentenmuseum und das Museum für angewandte Kunst – mein Lieblingsmuseum und das nicht nur, weil es alte italienische Spitzen in der Dauerausstellung zeigt. Es besticht durch wechselnde Sonderausstellung zu unterschiedlichen Designthemen und ist immer wieder einen Besuch wert. Nicht zuletzt auch wegen der imposanten Pfeilerhalle und den Treppenhaus mit den Josef-Albers-Fenstern. Und wenn Sie vor dem Gebäude stehen, schauen Sie unbedingt nach oben. Auf dem Dach finden Sie die goldene Ananas.
Im Bärlauchhimmel
Auch wenn die Bärlauchzeit gerade wieder vorbei ist: einer meiner Lieblingsorte ist der Auwald. Generell besticht Leipzig durch seine vielen Grünflächen. Aber in welcher anderen Stadt kann man soviel Bärlauch mitten in der Stadt ernten?
Ich selbst wohne nur 10 Minuten zu Fuß vom Bärlauchparadies entfernt. Wo hat man das sonst? Und wenn ich nach Leipzig fahre und der knoblauchlastige Duft steigt mir in die Nase, weiß ich, dass ich wieder zu Hause bin. Bärlauch – der Duft der Heimat.
Botanischer Garten
Und noch ein Lieblingsort in Leipzig, der grün ist, ist der Botanische Garten. Er ist der älteste Botanische Garten Deutschlands und ist als Apothekergarten des Dominikanerklosters St. Pauli entstanden. 1542 wurde er an die Universität übergeben.
Im Laufe seiner langen Geschichte musste der Garten mehrfach umziehen. Seit 1876 ist er unweit der Universitätskliniken beheimatet. Zum Bummeln laden ein Apothekergarten, ein Duft- und Tastgarten und die schönen Gewächshäuser ein. Ein besonderes Highlight ist das Schmetterlingshaus, in dem jedes Jahr eine wundervolle Orchideenschau stattfindet. Besonders in den Sommermonaten kann man im Schmetterlingshaus zahlreiche bunte Schmetterlinge ganz nah beobachten.
Ein weiteres Highlight ist das Victoriahaus, das einzige noch verblieben Gewächshaus dieses Typs in Deutschland. Besonders schön – die Außenanlage kann kostenfrei besichtigt werden.
Postfiliale Lilienstraße
Mein letzter Punkte der Leipziger Lieblingsorte ist die Postfiliale in der Lilienstraße 3 im Stadtteil Neustadt-Neuschönefeld. Ich sehe die Post jeden Tag, wenn ich mit dem Bus auf Arbeit oder nach Hause fahre und erfreue mich immer wieder daran. Ich versuche, im Bus auch so zu sitzen, dass ich die Post sehe. Die Linie der 70 von der Südvorstadt nach Schönefeld hat überhaupt eine ganze Menge zu bieten, das Gasometer, einen tollen Blick über die Stadt, das Völki, die alte Messe, dann quer durch Reudnitz und dann die Postfiliale. Der expressionistische Bau stammt aus dem Jahr 1922. Ganz markant und auch von weitem gut zu erkennen sind die drei monumentalen Köpfe, die wunderschön im Stil der 20er Jahre gestaltet sind und irgendwie erinnern sie mich immer an Metropolis.
Leider ist im Innern der Filiale vom alten Glanz nichts mehr übrig, sie ist vollkommen banal und nichtssagend gestaltet. Wo war da der Denkmalschutz?
Das waren meine fünf Leipziger Lieblingsorte und nun bin ich gespannt auf all die anderen schönen Seiten, die die anderen Leipziger Blogger vorstellen. Die komplette Sammlung mit allen Beiträgen findet ihr bei Schönes + Leben. Viel Spaß beim Durchklicken und Entdecken!
Transparenzhinweis: unbezahlte Werbung, da Nennung von Einrichtungen, Orten und Personen. Ich habe die Plätze frei gewählt, meinen Eintritt immer brav selbst bezahlt. Der Beitrag spiegelt komplett meine Meinung wieder.