Einer der Programmpunkte, auf den ich mich zur Berliner Fashion Week ganz besonders gefreut habe, war die Modenschau von Ewa Herzog zu ihrer Herbst-/Winterkollektion 2017/18. Und das nicht nur wegen der Spitze, sondern auch wegen der neuen Location – dem alten Kaufhaus Jandorf, auf das ich sehr gespannt war.
Zarte Spitze trifft auf unfertigen Retrocharme
Nach dem Zelt am Brandenburger Tor und dem Erika-Hess-Eisstadion finden in diesem Jahr die Modenschauen im alten Kaufhaus Jandorf statt. Einen besseren Platz hätte man dafür nicht finden können. 1904 wurde der Stahlskelettbau eröffnet und war bis 1945 als Kaufhaus in Betrieb.
Zu DDR-Zeiten war dann in dem Gebäude das Institut für Bekleidungskultur (später umbenannt in Modeinstitut) untergebracht. Neben der Gestaltung der Textil- und Konfektionskollektionen für den ostdeutschen Konsumenten wurden hier Modewettbewerbe und Modenschauen abgehalten – auch mit Kollektionen aus Plauener Spitze. Und heute darf ich hier wieder eine Spitzenkollektion bestaunen.
Auch wenn das Kaufhaus nun überwiegend leer steht, lebte es zur Fashion Week wieder auf und man gibt dem ehrwürdigen Gebäude ein Stückchen des alten Glanzes zurück. Mein kleines Retroherz fühlt sich natürlich sofort vom Kaufhaus, also auch von der Vintagedekoration sehr angesprochen.
Es geht los – die Modenschau von Ewa Herzog beginnt
Kurz nach 10 – das Licht wird gedämmt, die Musik ertönt. Während vorher noch ein reges Gewusel in den alten Verkaufsbereichen herrschte, war plötzlich alles ganz still und die Augen richteten sich auf die Models in ihren wunderbaren Spitzenkleidern. Ewa Herzog bleibt sich auch in der nun mittlerweile schon 10. Kollektion treu – die Spitze zieht sich wunderbar durch die gesamte Kollektion, die den Namen „I can feel you“ trägt.
Die Kollektion ist ein absoluter Traum, die ihre Inspiration in der Floristik findet. Florale Motive ziehen sich durch alle Teile der Kollektion. Es finden sich kurze und lange Kleider, sowie Tops, Röcke und Hosen in verschiedenen Farben und immer mit einem Blumenmeer voll Spitze. Die Handschrift von Ewa Herzog ist der zarte und fragile Stil, der sich auch in dieser Kollektion fortsetzt. Schwarz, Weiß, Gold und Blau dominieren die Kollektion. Die Grundbestandteile der Kollektion sind französische Webspitze und Motive, ergänzt durch edle Stoffe, wie z.B. Seide.
Die lockigen, natürlichen Frisuren der Models unterstreichen den romantischen Look der Spitze sehr gut und runden den Auftritt ab. Besonders schön fand ich die puscheligen kleinen Hütchen (oh ja, da hätte ich gern einen), die dem Auftritt einen winterlichen, fluffigen Touch gaben.
Eine Kollektion voller Spitze
Die Kleider von Ewa Herzog überzeugen mich durch ihre geradlinigen Schnitte. Die Kollektion ist dadurch mehr als tragbar. Ich glaube, es jeder findet sich in der Kollektion wieder. Wer kein komplettes Outfit aus Spitze möchte, greift eher zu einem Top mit einem Besatz aus Spitzenornamenten, denn Ewa Herzog zeigt mit ihren Modellen sehr schön, dass auch einzelne Elemente einem Outfit Sinnlichkeit verleihen und unterstreichen die Weiblichkeit der Trägerin. Auch wenn sich die Transparenz der Spitze durch die komplette Kollektion zieht, muss man nicht zwangsläufig immer Einblicke gewähren. Es geht vielmehr und die Verbindung von Spitze und subtiler Erotik.
Einen besseren Start für meinen letzten Fashion Week Tag hätte es gar nicht geben können. Die Modenschau war perfekt inszeniert und die Models schwebten in ihren Spitzenkleidchen feengleich über den Laufsteg. Zusätzlich sorgte die Verbindung der zarten Spitze und des rohen Industriecharme des Kaufhausbaus für eine ganz besondere Atmosphäre. Einfach wunderbar.
Wer nun neugierig geworden ist: Kaufen kann man die Mode von Ewa Herzog in ihrem Showroom in Berlin in der Düsseldorfer Str. 75. Lassen Sie sich in eine Welt aus Spitze entführen.
By the way …
Eine schöne Verknüpfung am Rande war, dass Franziska Knuppe eines der Models für Ewa Herzog war. Denn sie trug 2013 auf dem Wiener Opernball ein Kleid aus Spitze der Modespitze Plauen. Das Kleid wurde zum schönsten Kleid des Opernballes gewählt und ist nun im Spitzenmuseum Plauen zu bestaunen.
Und wer die Fashion Week mal aus einem ganz anderen Blickwinkel sehen möchte, dem empfehle ich den wunderbaren Beitrag von Pirates and Mermaids.
Hach wie gern wäre ich doch auf der Fashion Week gewesen und Ewa Herzog wäre auf alle Fälle auch eines meiner Ziele gewesen, ich find ihren Stil einfach umwerfend. Hab mir die Fashion Week via Live Stream angeschaut und war heuer wieder begeistert. Vor allem Lena Hoschek und Marina Hoermanseder haben mich einmal mehr verzaubert.
Alles Liebe
Lisa
PS: Hab auch einen Beitrag über die Fashion Week geschrieben, da kannst du deinen gerne in den Kommentaren verlinken!
Liebe Lisa,
vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr mit deinem Besuch in Berlin und ja, bei Lena Hoschek und Marina Hoermanseder wäre ich auch gern. Aber dafür bin ich sicher auch zu klein. Den jeweiligen PR-Agenturen war meine Anfrage noch nicht mal eine Absage wert ….
Liebe Grüße
Manja
Oh auf der Modenschau wäre ich auch gerne gewesen!
Spitze ist doch einfach unfassbar schön! :-)
Ganz Liebe Grüße Sarah <3
Liebe Sarah,
oh, das kann ich gut verstehen, die Show war wirklich klasse, aber vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal.
Liebe Grüße
Manja