Hätte mir Anfang des Jahres jemand gesagt, ich würde mir ein Ausmalbuch kaufen, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Ich konnte den ganzen Hype um die Malbücher nicht nachvollziehen. Neuerdings finden sich die unterschiedlichsten Malbücher von Zauberbergen über Mandalas bis hin zu Blumen in den Buchläden. Alles ist ausmalbar und recht kindisch. Nunja, aber plötzlich lag es da vor mir: das Vogue Malbuch mit wunderbaren Kleidern aus den 50er Jahren. Ich musste es haben. Und ich musste nicht nur das Buch haben, ich brauchte auch Buntstifte – bislang hatte ich ja keine Verwendung dafür.
Ein Traum, nicht nur für Vintage Fans – das Vogue Malbuch
Schon beim Durchblättern des Buches bekam ich richtig Lust, zu meinen Stiften zu greifen und zu beginnen. Iain R. Webb hat für das Vogue Malbuch Modefotografien aus den Vogue-Ausgaben der 50er Jahre nachgezeichnet.
Das Buch beinhaltet über 90 Zeichnungen, die nun auf Farbe warten. Sie vereinen die größten Designer der 50er Jahre wie Dior, Chanel oder Givenchy. Es finden sich opulente Kleider, elegante Kostüme, feminine Kreationen und luxuriöse Ballkleider im Buch.
Alles ist begleitet von großen Hüten und Accessoires. Besonders schön finde ich die originalen Begleittexte, mit denen der Frau der 50er Jahre erklärt wurde, warum sie genau dieses Kleidungsstück braucht und wann sie es wie trägt. Die Texte machen die Zeichnungen absolut liebenswert und ergänzen sie charmant.
Ich bin recht oft mit dem Zug unterwegs – Eine perfekte Gelegenheit für meine ersten Malversuche.
Aber mit welchen Kleid sollte ich beginnen? Die Entscheidung war gar nicht so leicht. Kennen Sie das auch? Diese Überlegung, besonders bei den Bildern die man am schönsten findet, welche Farbe ist die Richtige, gefällt es mir auch morgen noch, sieht es wirklich gut aus oder male ich das doch lieber nicht aus. Diese Gedanken hatte ich schon als kleines Kind beim Malen und plötzlich waren sie wieder genau so präsent.
Meine ersten Malversuche
Letztlich habe ich mich für ein weiß-blau gestreiftes Kleid entscheiden. Ich wollte nicht gleich mit etwas Kompliziertem beginnen, mich sozusagen erst einmal einmalen. Und schon war ich gefangen.
Es macht unglaublich Freude, dem schwarzweiß Bild Leben einzuhauchen. Was so ein bisschen Farbe im Bild ausmacht. Ich füllte ein Bild und noch eins, begann hier ein bisschen zu malen und dann dort. Dann musste ich auch schon aufpassen, dass ich nicht vergesse aus dem Zug zu steigen. Die Zeit verging wie im Flug. Es ist wahnsinnig kontemplativ, einfach vor sich hinmalen und die Welt drumherum zu vergessen.
So sitze ich nun auch oft am Abend mit einem Gläschen Wein und male ein wenig vor mich hin. Malen hat etwas beruhigendes und es entspannt – ja, das hätte ich wirklich nicht gedacht.
Wenn man fast den ganzen Tag vor dem Computer sitzt, ist es eine willkommene Abwechslung. Und mit dem Vogue Malbuch ist Ausmalen nicht nur meditativ, sondern auch noch schick.
Allerdings gefallen mir die Bilder, die nicht so kleinteilig sind, besser, als die mit zu sehr vorgegeben Strukturen – wie zum Beispiel kleine Blumen oder Bäume. Aber das ist sicherlich Geschmackssache. Die nicht so stark detaillierten Bilder lassen mehr Raum für die eigene Phantasie und ermöglichen es, sich neue Muster auszudenken.
Absolut empfehlenswert
Ich kann das Buch nur allen empfehlen, die sich für Mode und besonders für Vintage Mode interessieren, zumal es mit 12,95 € wirklich nicht teuer ist. Das Vogue Malbuch ist im Prestel Verlag erschienen. Und ja, nun bin auch ein Teil des Hypes um die Malbücher und beschere einer Branche Umsatzsteigerungen, die sich vor kurzen noch wegen der zunehmenden Digitalisierung sorgte – den Stiftherstellern. Ich warte schon sehnsüchtig auf eine 60er Jahre Ausgabe. Vielleicht kommt sie ja bald.
Bis dahin male ich noch ein bisschen weiter und träume mich in die Kleider der 50er Jahre.
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